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TRAUMASENSIBLE GEBURTSHILFE

Was wir heute unter einem Trauma verstehen, unterliegt einem Wandel. Es steht nicht mehr das auslösende Ereignis selbst im Mittelpunkt, sondern das individuelle Erleben und nicht zuletzt dessen Folgen. Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett sind Lebensereignisse, die mit einer Reihe an körperlichen und psychischen Veränderungen einhergehen.

 

Neueste Studien zeigen, das Erleben der Frau in dieser Phase wird zum Einen durch eine kontinuierliche Begleitung als auch auch durch ihr individuelles bewusstes und selbst bestimmtes Erleben insbesondere in den zwischenmenschlichen Interaktionen beeinflusst.

 

Das Gefühl der erlebten Sicherheit hängt dabei von Signalen aus der Umgebung als auch von der Beschaffenheit der engsten Beziehungen ab. Nicht nur zahlreiche Vorbelastungen wie Operationen oder Krankenhausaufenthalte, können starken Einfluss auf den Geburtsverlauf nehmen, sondern auch einen wenig flexiblen Umgang im Zwischenmenschlichen mit dem Fachpersonal, was ihre Wünsche, Vorstellungen und nicht zuletzt wichtige Entscheidungen betrifft.

Angesichts der Folgen von Trauma, die wir als Geburtsbegleiter beobachten, werden wir gleichzeitig mit unseren eigenen ungelösten Folgen und Ängsten konfrontiert. Gleichzeitig sind wir uns des Bedürfnisses von Müttern und Babys nach Sicherheit, Schutz und einfühlsamer Geburtsbegleitung bewusst. Viele Frauen mit Vorbelastungen versuchen, mögliche Stressfaktoren und Auslöser während der Schwangerschaft und der Geburt zu vermeiden, anstatt Alternativstrategien für den Umgang damit zu entwickeln. Daraus resultiert häufig eine Einengung und Anspannung in bestimmten Situationen. Stress löst in uns, in unserem Nervensystem, Reaktionen wie Flucht, Kampf oder Flucht aus, die bei Gebärenden auch die Reaktion auf die ungewohnte Umgebung der Geburtsklinik verstärken können.

Trauma-informierte Pflege kann eine Verbindung zwischen der Trauma-Vorgeschichte und den gegenwärtigen Ängsten und Bedenken herstellen. Das Verständnis dafür, wie sich frühe sexualisierte Gewalt oder ein Trauma auf Schwangerschaft, Wehentätigkeit und Geburt auswirken können, hilft dem Fachpersonal seine Begleitung auf die individuellen Bedürfnisse und Anliegen der Frau auszurichten. Somit kann die Lücke zwischen klinischen Standards und den individuellen Bedürfnissen von Schwangeren geschlossen werden. 

AKTUELLE TERMINE

Ein Vortrag "Wenn Traumabetroffene Frauen gebären" findet am 23.6.2022 beim TraumaHilfeZentrum Nürnberg stat. Weitere Informationen zu dieser Hybrid-Veranstaltung finden Sie auf der Homepage von TraumaHilfeZentrum hier

Das nächste Workshop findet im Oktober 2022 statt. Hier finden Sie weitere Details.

 

Sind Sie an einem Team-Workshop bei Ihnen vor Ort interessiert? Schreiben Sie uns eine persönlich Nachricht. 

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