DER WORKSHOP
Dieser Workshop ist der Höhepunkt jahrzehntelanger Zusammenarbeit zwischen Penny Simkin, PT, CCE, CD (DONA) und Phyllis Klaus, MFT, LMSW. Die Inhalte vermitteln ein grundlegendes Verständnis für die Folgen von frühem Trauma oder sexualisierte Gewalt an Schwangere und Gebärende, die Symptome von Trauma zu erkennen und traumasensible zu begleiten. Eine traumasensitive Begleitung sowie Erste-Hilfe-Techniken in Geburtssituationen, mit welchen eine Retraumatisierung verhindert werden kann, stehen dabei im Vordergrund.
Neben theoretischen Inputs findet überwiegend Selbsterfahrung der Prinzipien mittels Übungen in der Großgruppe und in Kleingruppen statt. Bei Interesse und entsprechender Bereitschaft der Teilnehmerinnen können auch Demonstrationen stattfinden.
Der Workshop hilft Ihnen bei:
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der Vertiefung von Verständnis für Schwangere, die von Trauma betroffen sind, sowie für ihre Familien.
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der Erweiterung der Fähigkeiten und Kompetenzen in Arbeit mit Frauen, bei denen das Risiko schlechter körperlicher und psychosozialer Geburtserfahrung besteht.
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der Reflexion und Verbesserung Ihrer Reaktion in Arbeit mit Frauen, die emotionale Bedenken und Ängste hinsichtlich der Geburt äußern.
INHALTE
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Definition von sexualisierter Gewalt in der Kindheit (SGK) und anderen Formen von Gewalt an Kindern
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Häufige Manifestationen von belastenden Kindheitserfahrungen (ACE) bei Schwangeren und Gebärenden
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Manifestationen von sexualisierten Gewalt speziell bei den Gebärenden
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Neurologische und Verhaltensfolgen von sexualisierter Gewalt
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Einfluss von SGK auf das bewusste Gedächtnis
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Auswirkungen von SGK auf den Erwachsenen
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Einfluss von SGK auf die Schwangerschaft
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Auswirkungen von SGK auf Geburt und Wehen
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Beziehung zwischen der Frau und ihrer Pflegekraft/Begleitung
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Modifikation gängiger Geburtsvorbereitungstechniken für SGK-Überlebende
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Einfluss von SGK auf die postpartale Genesung, das Stillen und postpartale Stimmungsstörungen
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Selbsthilfetechniken zur Verringerung belastender Symptome
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Beratungsstrategien zur Vorbereitung von Erstgebärenden (Nulliparas) mit Angst vor der bevorstehenden Geburt
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Beratung nach einer traumatisch erlebten Geburt (auch VBAC)
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Beratung der schwangeren Frau mit einer früheren traumatisch erlebten Geburt
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Identifizieren von Triggern für die bevorstehende Geburt sowie bei einer vergangenen Geburt
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Ausarbeiten von Alternativstrategien für einen stressfreien Umgang mit belastenden Situationen
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Erste-Hilfe-Techniken bei Dissoziation, Freeze- oder Panik-Zuständen
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Einfluss von Trauma auf das Stillen inklusive Beratungsstrategien
FORMAT
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Wenn traumabetroffene Frauen gebären - Die Einführung (nur Tag 1). Für dieses Workshop können 7,5 Ausbildungseinheiten ausgewiesen werden. Er ist von DONA International für 7,5 Ausbildungseinheiten zugelassen.
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Wenn Überlebende gebären - Einführung und erweiterte Beratung (2 Tage). Für dieses Workshop können 15,5 Ausbildungseinheiten ausgewiesen werden. Er ist von DONA International für 15,5 Ausbildungseinheiten zugelassen.
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Qualifizierungsprozess für gelistete Anbieter - 1 Essay, 3 Fallbeispiele, mind. 1 Supervision für die Fallbesprechung
LERNZIELE UND KOMPETENZEN
TAG 1
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Verstehen, wie sexualisierte Gewalt in der Kindheit (SGK) in der Vorgeschichte einer Schwangeren oder gebärenden Frau ihrer Begleitung mystifizieren oder verärgern kann.
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Definition von „sexualisierter Gewalt in der Kindheit (SGK)", von "unerwünschter Ereignisse in der Kindheit (ACE)" und von "posttraumatischem Wachstum“
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Verständnis für mögliche kurz- und langfristige Auswirkungen von sexualisierte Gewalt und anderen Grenzverletzungen/Verletzungen der (Körper)Integrität aufs Kind.
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Verständnis von einzigartigen negativen Folgen der frühen sexualisierten Gewalt im Gegensatz zu anderen Arten von Gewalt oder Grenzverletzungen bei schwangeren Frauen.
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Einblick in häufige Manifestationen von SGK im Erwachsenenalter.
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Einblick in häufige Manifestationen von SGK in der Schwangerschaft.
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Unterschied zwischen hilfreichen und nicht hilfreichen Antworten auf die Offenlegung von sexualisierte Gewalterfahrung in der Vorgeschichte einer Klientin.
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Erkenntnis von Machtgefälle zwischen dem medizinischen Personal oder Geburtsbegleitern und der Schwangeren.
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Das "Motto der Pflegekraft".
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Verständnis für Auswirkungen der Offenlegung von sexualisierte Gewalt durch die gebärende Person im Hinblick darauf, wie sich die Pflegeperson um sie kümmert.
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Verständnis für Auswirkungen häuslicher Gewalt auf schwangere Frauen und Kinder vor und nach der Geburt.
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Einblick in häufige Manifestationen von SGK und andere Ereignisse während der Geburt.
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Erkennen von spezifischen Möglichkeiten, wie Geburtsbegleiter die Schwangere während der Wehen unterstützen können.
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Kenntnis der wesentlichen Elemente einer gelungenen Kommunikation in einer Schwangeren-Begleiter/Pfleger-Beziehung.
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Die Rolle des Geburtsplans als Kommunikationsmittels zwischen der Schwangeren und dem Pflegepersonal verstehen.
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Aneignen von Techniken für Geburtshelfer und Betreuer, um vertrauensvolle Beziehung zu den Betroffenen von sexualisierter Gewalt zu fordern.
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Erkennen von üblichen Bewältigungsstrategien bei den Betroffenen.
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Einblick in häufige postpartale Manifestationen von SGK und anderen Traumata auf.
TAG 2
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Aneignen von Techniken zum Risikominimieren einer Retraumatisierung bei SGK-Überlebenden.
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Aneignen von Fähigkeiten, Klienten zu ihren Auslösern zu befragen, mit ihnen zusammen zu arbeiten, um Auslöser während der Geburt zu vermeiden, zu reduzieren oder zu begleiten.
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Aneignen von Beratungstechniken in einer simulierten Beratungssitzung.
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Verwendung des Formulars „Selbsteinschätzung der mütterlichen Not nach einer schwierigen Geburt“ und das „Biographisches Schreiben der Geburtsgeschichte“.
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Aneignen von Techniken zur Verarbeitung von Geburtserfahrung (vor allem im Hinblick auf die erneute Geburtsvorbereitung).
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Häufige Auslöser, bei deren Frauen mit Stillschwierigkeiten konfrontiert werden können beratend begleiten.
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Besondere Beratungsbedürfnisse einer Schwangeren mit verzögerter Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) aufgrund einer früheren traumatisch erlebten Geburtserfahrung.
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Aneignen von Beratungsstrategien zur Verringerung der Angst vor einer Geburt.
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Aneignen von Schlüsselkonzepten für die Arbeit mit Frauen mit SGK in der Vorgeschichte.
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